In jungen Jahren begann ich mit dem Plastikmodellbau. Flugzeuge, Schiffe und Fahrzeuge von Airfix, Revell, u.a. waren meine Favoriten. Natürlich konnte ich nur Bausätze kaufen, die sich im Rahmen meines Taschengeldbudgets befanden. Meistens aber überschritt ich diese Budget, welches mir meine Eltern gerne etwas erweiterten.
1976 habe ich einen Interessenwechsel vorgenommen. Es war die Zeit in dem im Fernseher die Sendung Kung-Fu mit David Carradine gab. Wie viele andere, bin auch ich von der Faszination ergriffen worden, diese Kampfsportart zu erlernen. Also trat ich damals dem Karate-Dojo „Budo Do Tameshi“ in der Karlstrasse 15 in Darmstadt bei. Hier wurde neben Karate auch das Kung-Fu unterrichtet. Shaolin Pek Ho Pai nannte sich die Schule, die unter dem Karate Dojo geführt wurde.
Nichts geht doch über das Aufheben alter Unterlagen, ohne diese ich dieses nicht mehr schreiben hätte können. 4-Jahre lang war ich aktives Mitglied in diesem Verein. Nach dem ich kurz vor der Prüfung zum Schwarzen Gürtel war verlor ich das Interesse weiter zu machen. Es war die Zeit der Mädchen gekommen… Das ist aber eine ganz andere Geschichte, auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen möchte, grins.
Einige Zeit später, ich war mittlerweile verheiratet, kam das Interesse nach Modellbau wieder auf. Diesmal aber sollten es Großmodelle sein mit Fernlenk-funktionen. Als erstes begann ich das Schlachtschiff Bismarck zu bauen im Maß-stab 1:100 (L=2,51m). Runde 3 Jahre Bauzeit verbrachte ich damit.
Foto: Schlachtschiff Bismarck
Ein Jahr später begann ich mit dem Flugzeugmodellbau. Natürlich sollte es auch hier etwas großes sein. Mir fiel ein Bauplan des einzigen deutschen strategischen Bombers im zweiten Weltkrieg in die Hände, der viermotorigen Heinkel 177 deren vier Motoren in zwei Triebwerksgondeln aufgehängt waren. Der Baumaßstab war 1:10, welches eine beeindruckende Modellgröße gab. Runde 3,20m Spannweite und 2,20m Rumpflänge sollte das fertige Modell haben, also ganz nach meinem Geschmack.
Abb.: Rumpfspantenkonstruktion
Danach folgten dann noch andere Modelle… Zwischenzeitlich
baute ich ein Elektroflugzeugmodell. Es war das einmotorige
Kampfflugzeug, die Spitfire im Maßstab 1:10, die jedoch relativ schnell
fertig gebaut war. Jedoch habe ich sie nie eingeflogen. Dazu fehlte mir
doch etwas der Mut. Nicht das die ganze Arbeit umsonst war. Im Rahmen
meiner beruflichen Laufbahn, der mechanischen Konstruktion entwickelte
und modifizierte funktionsfähige Schussaggregate für die 38cm Geschütze
des Schlachtschiffs Bismarck…
Abb.: Schussaggregat
Ein 10-Schuß-Magazin je
Geschützturm mit Kaliber 9mm Platzpatronen machten ordentlich Lärm und
Rauch aus den Rohren, welches dem Original sehr nahe kam. Bei 4
Geschütztürmen zu je 10 Schuss, konnte ich hier immerhin 40 Schuss
getrennt voneinander abfeuern. Hier machte es ordentlich Spaß, die Enten
zu erschrecken (zum Leidwesen der Enten ließ ich aber davon ab). Später
konstruierte ich einen Marinefährprahm „MEP1943“ als 3 D-Modell im
Maßstab 1:35 um Zeichnungen zum Bau abzuleiten, natürlich mit
Sonderfunktionen wie z.B. das öffnen und schließen der Laderampe um
einen ferngesteuerten Königstiger (M1:35) herausfahren zu lassen,
Suchscheinwerferfunktion. Ich modellierte Flakgeschütze (8,8cm und 2cm Flugabwehrkanonen im Maßstab 1:35 und anderes Zubehör…
Abb.: 2cm Flak
Ich
tobte mich also ordentlich aus um meine Ideen konstruktiv umzusetzen.
Mein Ideenvorrat war schier unerschöpflich. Heute, nach meinem
Schlaganfall, hat meine Aktivität des Konstruierens im Modellbau doch
etwas nachgelassen. Andere, interessantere Themen sind heute in den
Vordergrund meines Lebens gerückt, um meine Freizeit zu gestalten...